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Liebe Vera

  • Michelle Harnisch
  • 11. Aug.
  • 5 Min. Lesezeit

Ich bin aus den Ferien zurück, daher beende ich unsere Sommerpause jetzt offiziell. Es ist Sonntagmorgen und die Sonne scheint auf unseren Balkon, daher habe ich es mir hier gemütlich gemacht. Ich war gerade eine Woche in Norddeutschland, wo es nie über 25°C hatte und meistens ziemlich doll gewindet hat. Vor allem auf unserer Dachterrasse im 14. Stock, wo wir unser AirBnB hatten. Die Weitsicht war wunderbar, aber wir rauchten meistens ziemlich eingemummt. Daher freue ich mich eigentlich auch gerade auf die heissen Tage, die noch kommen. Trotz des Windes waren wir aber einmal im Meer. Und obwohl ich Quallen sah und ein bisschen panisch wurde, ist Meer doch immer gut. Diese Menge an Wasser macht mich einfach immer etwas ruhiger innerlich. Ich möchte aber gar nicht zu viel von den Ferien schreiben. Denn die langsamen Tage lagen mir doch ganz schön am Herzen, sodass ich sie lieber für mich behalte.

 

Der Sommer war ganz schön ereignisreich, daher einige Updates von mir in Listenform. Keine spezifische Reihenfolge.

 

  • Fussball spielen: Ich habe mir die Bänder überdehnt oder angerissen. Vermutlich nur überdehnt, es fühlt sich nicht so schlimm an wie beim letzten Mal. Es ist derselbe Fuss, dieses Mal aber das Innenband. Die Schiene vom letzten Mal kann ich also noch benutzen. Ich war mit S. und ihren Arbeitskolleg*innen (mainly Kollegen, wir waren nur 3 Frauen) vorletzte Woche am Mittwochabend Fussballspielen. Ich habe schon sehr lange nicht mehr richtig Fussball gespielt, und ich gebe zu: ich bin gar nicht so schlecht. Ich bin halt schnell und einigermassen flink und habe eine Art grundlegendes Ballgefühl. Mit den Füssen zwar weniger als mit den Händen, aber ein bisschen trotzdem. Das hilft alles. Aber die Bänder haben eben trotzdem gelitten. Ich wollte einen 1.90 Mann umdribbeln und bin dabei umgeknickt. Anscheinend sah es aus, als hätte ich ihn gegrätscht, daher ist es witziger, wen ich einfach allen sage, ich hätte gegrätscht. Naja, it is what it is. Jetzt mal zwei bis drei Wochen Schiene und Sportpause, dann langsam wieder anfangen, meinte der Arzt. Auf Saisonbeginn sollte es schon wieder gut sein, aber das eine Sommerturnier fällt wohl eher weg. Mal schauen. Zu Beginn war ich ganz schön gestresst. Es tat halt weh wie beim letzten Mal und ich weiss, was es letztes Mal mental mit mir gemacht hat, aufs Handball verzichten zu müssen. Aber ich hab dann gemerkt, dass es wirklich nicht so schlimm ist. Ich war beim Hausarzt, hab eine neue Schiene, bekomme noch einmal Physio für Fussstärkung, wenn ich will. Passt schon. Einfach brav meine Schiene tragen und Übungen machen.

  • Fussball schauen: Schon wieder einige Wochen her, aber wie du weisst, habe ich den Fussballsommer ziemlich ausgelebt. Ich war 4x im Stadion (1x Luzern, 1x Letzi, 2x Joggeli), etliche Male in Public Viewings, habe eine Obsession für Chloe Kelly und alle Lionesses entwickelt, und schminkte mich mehrere Male Match-themed. Die Stimmung in Basel war wirklich schön und ich bin froh, habe ich das alles so ausgelebt, wenn es schon bei uns stattfand. Ich habe noch nie eine EM so zelebriert, noch nie so viele Matchs geschaut, das war wirklich sehr nice. Ich war sehr hype! Ausserdem habe ich dieses Jahr zum ersten Mal nie vergessen zu tippen! Das ist doch mal eine Leistung.

  • Bodensee im Zelt: Eigentlich wollten wir 3 Tage gehen, aber am zweiten Morgen waren alle unsere Zelte von innen nass, daher haben wir früher abgebrochen. Es ist natürlich immer stressig, wenn sich um Viertel nach sechs Uhr morgens eine Lache auf dem Mätteli bildet, aber 1. August mit euch am See war sehr schön. Obwohl es kein offizielles Feuerwerk in der Nähe gab.

  • Ferienjob: Ich arbeitete eine Woche (wie ein richtiges Nepobaby) bei meinem Vater im Geschäft. Er war in den Ferien und ich habe ihn gar nie gesehen, aber es war trotzdem ziemlich lustig. Die vier Frauen, mit denen ich eingeteilt war, waren wirklich witzig, gaben mir das Gefühl dazuzugehören. In einem Kühllager einer Logistikfirma eine Woche lang Glace einpacken ist vor allem anstrengend und auch ganz schön kalt. 4° C sind kälter, als ich dachte.

  • Hinge: Ich war auf meinem erste Hinge-Date. Ich glaube, es war ein guter Schritt, aber ich habe schnell gemerkt, dass ich doch noch nicht so ready bin. Online-Dating ist, glaube ich, nicht so gut für eine wie mich, die sich unglaublich schnell verliebt. Naja, aber war eine gute Erfahrung, ein gutes Date. Die App wurde aber wieder pausiert. Gerade ist Single-Sein echt sehr okay. Ich halte dich auf dem Laufenden.

 

Ansonsten existieren immer noch die gleichen Stressfaktoren wie immer. Die Seminararbeit, von der ich bereits vor über einem Jahr geschrieben habe, ist immer noch pendent. Alltagsbewältigung, wie es meine Therapeutin nennt, ist immer noch schwierig. Das war vielleicht das einzig Frustrierende an meinen Ferien diese Woche. Ich habe gemerkt, dass vieles in Gemeinschaft gar nicht so schwer ist. Wenn ich mit Leuten unterwegs bin, losgelöst von meinem Alltagsrhythmus, dann fällt mir alles plötzlich ganz leicht. Diese einfachen Sachen sind plötzlich wirklich einfach. Genügend lange die Zähne putzen, meine Skincare Routine mind. einmal pro Tag machen, einschlafen, ohne dass ein YouTube-Video daneben laufen muss. All diese kleinen Dinge, die mir sonst so schwerfallen, gehen dann. Seit ich single bin, fallen sie mir sowieso schwerer. Mich meinetwegen um mich zu kümmern ist gar nicht so einfach. Wenn Freundinnen da sind, dann geht es aber eben wieder. Und ich weiss, dass wir Menschen nicht dafür gemacht sind, allein zu sein. Aber mit 25 immer noch so unselbstständig zu sein, fühlt sich an den meisten Tagen doch ziemlich doll nach Versagen an. Warum schaffe ich es nicht, allein ins Gym zu gehen? Warum brauche ich B. dazu? Warum schaffe ich es, sobald ich nach den Ferien daheim bin, nicht, sofort zu duschen? Warum hänge ich drei Stunden in meinen siffigen Zugklamotten auf meinem Bett, bevor ich mich dazu aufraffen kann, überhaupt einen Fuss ins Badezimmer zu setzen? Warum schaffe ich es in einer normalen Woche nicht, meine Eisentabletten mehr als zwei Tage am Stück zu nehmen?

 

Gibt also immer noch ganz viele Themen, an denen ich dran bin. Die nicht so spannend zu beschreiben sind. Meine Jobsuche und die etlichen Bewerbungen, die ich in den letzten Wochen geschrieben habe, klammere ich jetzt auch aus. Aber kommt alles, hoffentlich. Immerhin scheint die Sonne wieder und ich sehe dich, die meisten meiner Freund*innen gerade sehr oft, das hilft alles. Kommt schon gut, trust. Bei uns allen, da bin ich mir sicher.

 

Etwas zum Lesen: Ich bin immer noch ein kleines bisschen im Leseloch. Ich habe letzte Woche aktiv dagegengewirkt und alte Favoriten wieder gelesen. Nützt meistens. Darum empfehle ich die «Six of Crows»-Reihe. Sind nur zwei Bücher. Wohl meine allerliebsten Fantasybücher. Niemand schreibt Figuren so wie Leigh Bardugo, wirklich. Vor allem Jesper hat einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen <3

 

Etwas zum Hören: «Wenn ich tot bin, fang ich wieder an» von Kraftklub. Ihre neue Single, daher muss ich sie empfehlen. Weil wir aber so viel ausgelassen haben, noch «Seventeen Going Under» von Sam Fender. Das läuft mir seit über einer Woche nach.

 

Etwas zum Glotzen: Wir haben in den Ferien «Take me out» geschaut. Wirklich schlimmes Format eigentlich, aber zu dritt abends im AirBnB sehr perfekt. Es wurde geschrien.

 

Etwas zum Essen: Die Deutsche Snackauswahl ist wirklich so viel besser als die bei uns. Die Kruspers von Funny Frisch mit Honig-Senf-Geschmack haben mein Herz. Gibt es leider in der Migi und im Coop nicht :(

 

Ausdruck der Woche: Burger King Whopper Chips.

 

Ich hoffe, du bist schon wieder ready für Briefe. Aber gar kein Stress, was sich für dich richtig anfühlt. Ich freue mich auf deine Post, wann auch immer sie kommt. Bis gleich beim Spazieren!

 

Alles Liebe

Michelle


Ostsee-Strand Vibes für dich <3
Ostsee-Strand Vibes für dich <3

 
 
 

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